Ich vergleiche oft die Schweiz mit Grossbritannien. Immer mehr kann ich nicht verstehen, wie die Schweizer sich über Sachen aufregen, welche für die Briten ganz normal sind. Ich möchte jetzt einmal neben dem digitalen TV ein anderes Thema anschauen.
Ich sass am letzten Samstag bis um 17:30 Uhr im Hörsaal. Danach machte ich mich auf den Weg nach Hause. Ich wollte mir am Stauffacher im Coop noch eine Kleinigkeit einkaufen. Der Laden war schon um 18 Uhr geschlossen. Der Migros in Wiedikon war bereits seit 17 Uhr geschlossen. Ist kein Problem, dafür gibt es ein Tankstellenshops.
Jetzt erinnere ich mich an meinen Sprachaufenthalt in Brighton zurück. ASDA, der grosse Supermarkt, ist sowieso praktisch 24 Stunden geöffnet. Aber auch Quartierläden, wie der Coop, haben lange Öffnungszeiten. So war der Coop in meinem Quartier die ganze Woche bis 22 Uhr geöffnet, auch am Sonntag.
Ich habe schon damals den Ladenbesitzer auf die für mich ungewöhnlichen Zeiten angesprochen. Für ihn waren diese Zeiten ganz normal.
In der Schweiz diskutieren wir hingegen, ob ich im Tankstellenshop und 2 Uhr morgens Spaghetti kaufen darf, oder ich mich mit einem Blick und einem Gipfeli begnügen muss.
Wie kommt es, dass Sachen, die für die Briten total normal sind, bei uns auf einen solch breiten Widerstand stossen? Neben Digital-TV und Ladenöffnungszeiten gäbe es noch einige andere Beispiele.
Es ist mir klar, dass längere Öffnungszeiten eine Belastung für das Personal sind. sowohl in UK als auch bei uns. Ich will dies hier auch gar nicht diskutieren, ich bin kein Politblog. Mir ging es mit diesem Post nur darum zu zeigen, dass die Schweizer eben doch sehr sehr gerne Nein sagen.
Ich wollte eben mit der Personalsache kommen… 😉
Da muss ich sagen, finde ich die Ladenöffnungsregelungen in Basel-Stadt sehr gut. Hier dürfen lokale Familienläden Mo-So. (ja, auch Sonntags) bis 22 Uhr öffnen, solange sie ausserhalb der gewöhnlichen Ladenöffnungszeiten wirklich nur Familienangehörige beschäftigen. So habe ich hier um die Ecke auch einen Denner-Satellit, der bei dem ich auch am Wochenende noch bis 22 Uhr schnell was holen kann.
Dass dabei auch die vielen Quartierläden gegenüber den Grossverteilern einen klaren Vorteil haben, ist ein höchst angenehmer Nebeneffekt.
Hallo,
leider haben wir hier nicht so viele Menschen, die 7×24 arbeiten möchten.
Lange Ladenöffnungszeiten gehen meist zu Lasten der Angestellten.
Ich bin froh, wenn die Läden zu haben, dann kehrt Ruhe ein. Einige wenige Läden länger zu öffnen ist aber auch ok, wir sind ja heute spontaner und so mancher arbeitet halt nicht zu den normalen Bürozeiten und ist absolut darauf angewiesen auch ausserhalb dieser Zeiten noch einige Besorgungen zu machen.
Wobei ich feststelle, wenn ich wirklich mal kurz vor Ladenschluss im Laden bin, dass es häufig Menschen sind, die eigentlich tagsüber Zeit haben müssten, welche dann noch einkaufen… Rentner, Jugendliche, Randständige und nur sehr wenige Berufstätige – oder diese kleiden sich dann schnell um und gehen einkaufen.