Man stelle sich mal folgende Situation vor. Eine Zeitung schreibt über ein neues Lokal in Zürich. Dabei gibt es Fotos vom Lokal und auch ein Teil der Speisekarte ist in der Zeitung zu sehen. Was folgt? Personen lesen den Artikel, sehen die Speisekarte und gehen in das Lokal essen. Das Lokal verdient mit der Speisekarte kein Geld, das Lokal sieht diesen Artikel sicherlich als Werbung und ist darüber auch erfreut.
In anderen Bereichen wäre das Vorgehen wohl ähnlich. Doch es gibt eine Ausnahme: Das deutsche Privatfernsehen, welches bekanntlich mit unwahrscheinlich hoher Qualität punkten kann.
Diese Sender haben also ein Problem damit, wenn Anbieter ihre Programmsinfos kostenlos übernehmen. Aus diesem Grund hat man auch Klage eingereicht. Dies zeigt mal wieder, mit welcher Arroganz diese Sender vorgehen. Man will also noch Geld, damit man neuen Zuschauer bekommt. Natürlich, sind diese Daten urheberrechtlich geschützt, das bestreite ich auch nicht – das gilt auch für die Speisekarte.
Aber dienen nicht gerade diese Infos dazu, dass zusätzliche Zuschauer die Sender einschalten? Bekanntlich verdienen diese Sender ihr Geld durch Werbung. Daher sollte doch ein Sender ein Interesse haben, dass man möglichst viele Zuschauer hat.
Auch wenn ich eine Ausnahme bin (ich habe mit der Radio Times einen TV-Guide im Printformat abonniert), viele jüngerer Zuschauer verwenden eben EPG auf der Box, TVTV, eine iPhone App oder TVBrowser. Es scheint also diesen Sendern egal zu sein, wenn diese Zuschauer nicht einschalten? Schuld wären dann sicher wieder die bösen Raubkopien.
HD+ war wohl nur der Anfang. Ich denke diese Aktion zeigt mal wieder, was diese Sender von ihren Zuschauern halten. Mir sind keine Privatsender bekannt, welche derart auf ihre Zuschauer pfeifen, wie RTL, Pro7 und co. Ich selbst habe ja schon lange aufgehört die Sender zu sehen. Wann wirst du anstatt Pro7 mal auf ZDF Neo schalten?