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Die Forderungen der Privatsender

In meinem Blog kommen die Privatsender aus Deutschland nicht gut weg. Auch wenn es eintönig ist, es gibt schlicht so gut wie nichts, was ich über die Sender positv erwähnen könnte. Ich weiss, 80% der Schweizer und 95% der Printmedien sehen das anders.

RTL und andere Privatsender traten mit ein paar spannenden Forderungen an die Öffentlichkeit.

Zuerst will der Sender an den Einnahmen der GEMA (so etwas wie Suisa) beteiligt werden. Man begründet dies damit, dass man Computer und Rohlinge zur Aufzeichnung von RTL und co. benutzen kann. Das scheint doch komisch, ist es gerade RTL welche mit der Grundverschlüsselung im Kabel und Projekten wie HD+ solche Aufzeichnungen verhindern will.  Offenbar ist man nicht fähig ein gutes Programm zu machen, welches genug Gewinn abwirft.

Doch das Gejaule bei den Privatsendern geht weiter. So will man die öffentlich-rechtlichen Sender zum sparen zwingen. Ich bin froh, gibt es von ARD und ZDF noch gutes Programm aus Deutschland, auf RTL und Pro7 ist ausser Simpsons und ab und zu einem Spielfilm nichts solches für mich zu sehen. Woher die Geldsorgen aber kommen ist mir nicht klar. Schliesslich haben diese Sender hohe Marktanteile. Sollten vielleicht die Privatsender mal ihre Kosten in den Griff bekommen? Kleiner Tipp: Astra analog Transponder kosten ziemlich viel. Da kann man Geld sparen ohne Leute zu entlassen.

RTL will auch, dass Provider für Verstösse gegen das Urheberrecht haften. Ich habe mich zum Thema schon oft geäussert. Ich will Channel 4 und ITV schauen und nicht RTL. Aber auch das ist RTL nicht recht, man hat zum Beispiel Kabel BW dazu gezwungen, den ORF aus dem Kabel zu werfen. Die Filme auf ORF sind ja wohl kaum Warez. Es geht vielen Leuten, die sich Sachen aus dem Internet laden, doch nicht darum, etwas kostenlos zu bekommen. Es geht darum, etwas zu bekommen, was man uns vorenthalten will. Die Industrie will viel von uns, wieso gibt sie uns nicht mal was? Diese hat keinerlei Kosten wenn sie ihren Content, ob das jetzt eine britische Serie oder ein thailändischer Film ist, global verfügbar macht. Natürlich, man müsste das eigene Business Modell ändern, aber keine Unternehmung kann einfach ewig am Status quo festhalten.

Der absolute Hammer war aber der Protest von RTL gegen die Hybrid-Fernseher. Neue Geräte erlauben es, über am TV Angebote aus dem Internet zu beziehen. Offenbar hat RTL ein Problem damit. Ich habe den Artikel mehrmals gelesen, verstehe aber nicht wo das Problem ist.  Ich kann also, während RTL läuft, einen RSS-Feed vom Tagesanzeiger lesen, dort gibt es vielleicht Werbung. Oder ich kann die Biografie von Dieter Bohlen auf Wikipedia lesen. Es ist klar, dass ich mich dann weniger auf RTL konzentriere. RTL sagt:
Wenn ich neben einer werbefreien RTL-Nachrichtensendung eine Applikation mit Werbung starten kann, entgeht uns Geld.
Ich frage mich was dieser Typ raucht? Wenn die Sendung keine Werbung hat, entgeht eben gerade kein Geld. Sowieso, mein TV kann nicht surfen. Wenn, dann habe ich mein Smartphone oder mein Netbook oder gehe gleich zum Desktop PC. Will RTL mit etwa beide Hände fesseln?
Allenfalls habe ich aber den Artikel bei Heise auch nur falsch verstanden. Dann würde ich um Aufklärung in den Comments bitten.

Ich frage mich: Ist Leuten, welche RTL eben einen „tollen Sender“ nennen, bekannt, was die Führungsetage dieses Senders so alles vorschlägt? Ich bin sicher, die armen Privatsender werden noch viele andere Ideen bringen, welche mir Material für neue Blogposts geben. Danke RTL, Danke Pro7!

7 Comments

  • Rolf
    30. Januar 2010 um 17:35 Uhr Antworten

    Über die Sache mit den Hybridfernsehern kam gerade eben ein Bericht im DLF. Ein VPRT-Vertreter hat bestätigt, dass es um die Furcht vor sinkender Aufmerksamkeit für die TV-Werbung und somit -wie immer- um Geld geht.

    So sind sie halt, die lieben Privaten. Man jammert wieder mal, anstatt darüber nachzudenken, was inhaltlich falsch läuft, wenn der Konsument während der Sendung das Bedürfnis verspürt, aus Langeweile nebenher im Internet zu surfen…

  • Chris
    30. Januar 2010 um 17:37 Uhr Antworten

    @Rolf
    Und wo ist der Unterschied ob ich bei der Werbung aufs Netbook oder den TV schaue? 🙂

    Gibts den Beitrag allenfalls online?

  • Rolf
    30. Januar 2010 um 17:45 Uhr Antworten

    Vielleicht geht man beim VPRT davon aus, dass beim Durchschnittskonsumenten nicht unbedingt ein separater Computer läuft, während er fern sieht. Aber die Internet-Applikation griffbereit auf der Fernbedienung, die der Blöd-TV-Glotzer eh‘ schon in der Hand hat, stellt offenbar für RTL & Co. ein enormes Gefahrenpotential dar… 😉

    Den Markt&Medien-Beitrag des DLF gibt es wohl demnächst nachzuhören unter http://www.dradio.de/dlf/sendungen/marktundmedien/

  • Chris
    30. Januar 2010 um 17:54 Uhr Antworten

    Ich denke seit dem iPhone hat auch der durchschnittliche Kunde eine Ablenkung. Zudem frage ich mich, ob die „Analog Forever“ Fraktion sich gleich einen NetzTV kauft.

    Und sonst könnte ich ja auch mit der Person neben mir reden… Skandal!

  • MAD
    30. Januar 2010 um 19:21 Uhr Antworten

    die werbe-einnahmen sind zurückgegangen.
    internationaler content (filme/serien) ist teuer.
    privatsender und zeitungen (medien allgemein) haben probleme.
    überall wird reduziert, fusioniert und eingespart.
    der Pro7/Sat1 konzern is hoch verschuldet.
    internet-geschäftsmodelle laufen nicht, da kommt nix rein.

    die meisten schaffen den umbruch zu Internet und Digital einfach nicht.
    so versuchen sie halt mit allen mitteln anderen anteile abzuknapsen und
    durch einschränkungen/zwangsmassnahmen (CI+) ihre einnahmen zu sichern.
    hier kommt auch noch der druck der content-industrie zum tragen.

    die privaten medien halten den konsumenten für blöd.
    man stellt aber immer mehr fest, wer der eigentlich blöde ist.

    es wird behauptet, wir wollen alles gratis haben.
    ich behaupte das gegenteil.
    was wir wollen ist vernünftiger content zu vernünftigen konditionen in guter qualität.
    dann sind wir auch bereit, den angemessenen preis dafür zu bezahlen.

    es ist das selbe wie CC’s festhalten an der zwangsbox:
    um jeden preis das alte geschäftsmodell beibehalten und bloss nix neues versuchen.
    dem konsumenten vorschriften machen, anstatt ihm das zu geben was er will.

    was die privaten TV/Print-Medien sich in letzter zeit erlauben, schlägt dem fass den boden aus.
    denen sollte man mal so richtig eins auf den deckel geben.

    es werden neuen mitspieler auftauchen die es besser machen.
    neue kommen, alte gehen…

  • Chris
    31. Januar 2010 um 10:04 Uhr Antworten

    @MAD
    Ich sagt auch immer, das System des starken Free-TV bringt nichts. In UK macht Sky recht guten Gewinn.

    Das Problem ist eben, und das betrifft sogar die BBC, dass wir Gewisse Sachen nicht kaufen dürfen. Hier sollte die Industrie endlich flexibler werden.

    Es ist auch klar, dass die Printmedien diese privaten Anbieter natürlich stützen und kaum kritisieren. Wir werden sehen, wie sich die Medienlandschaft verändern wird.

  • Hans
    2. Februar 2010 um 11:53 Uhr Antworten

    OT: Die NZZ am Sonntag hatte einen Artikel zum Thema
    HD TV und verglich Cablecom und Swisscom:

    http://www.nzz.ch/nachrichten/kultur/medien/bessere_bilder_von_olympia_1.4715599.html

    Na ja, kein besonderer Artikel (hätte von mir aus gerne etwas kritischer sein können z.B. was die Verschlüsselung des Grundangebotes angeht – das wäre eine mögliche Antwort auf den ersten Satz des Artikels) aber ARD HD und ZDF HD sollten wohl Gestern bzw. Heute bei Swisscom und Cablecom aufgeschaltet werden (auch auf cablecom.ch in den Sendernews).

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