In den letzen Wochen hat mich eine Partei in Sachen „Netzpolitik“ schwer enttäuscht. So führen Evi Allemann und Roland Näf einen richtigen Kriegszug gegen Killerspiele. Eine Ständeratin will Three Strikes in der Schweiz einführen. Vermutlich wurden die Unterzeichner zu einem Mittagessen in der Bundeshauskantine eingeladen. Dort werden SAFE und IFPI erklärt haben, dass Leute die Sachen sehen wollen, die sie nicht kaufen könnnen, Schwerverbrecher sind.
Jetzt habe ich bei Scal einen spannenden Artikel gefunden. Die SVP Wallis setzt sich für die freie Boxenwahl ein. Man möchte, dass normale TV-Sender nicht verschlüsselt werden dürfen. Man begründet dies damit, dass moderne Fernseher ohne Probleme digitale Signale empfangen können (also auch ohne CI+). Es gäbe keinen technischen Grund, dass der Provider eine Box vorschreibe.
Man wünscht auch, dass Kunden, welche zusätzliche Pakete wollen, eine Box nach ihrer Wahl kaufen können. Bei CI+ sieht man für den Kunden nur Nachteile.
Die SVP Wallis möchte allerdings Swisscom TV zurzeit noch von der Boxenwahl ausnehmen, da diese Technologie noch relativ jung ist. (Danke an Alain für die Übersetzung)
Ich sagte ja immer, dass man CI+ nicht wirklich verhindern kann, das stimmt nicht ganz. Allerdings wurde in den USA eine ähnliche Methode von den Behörden untersagt. Dies ändert natürlich die Situation. Unsere Politiker haben die jetzige Situation doch erst ermöglicht und Cablecom hat dies, nennen wir es jetzt einfach ausgenutzt. Sei es durch Unkenntnis, oder sei es weil Politiker eben „nie“ Anreize von Interessengruppen bekommen.
Ändern wird sich aber nichts. 95% unserer Politiker sind in Sachen IT absolut unfähig. Die klare Zustimmung zur Motion Allemann hat dies mehr als deutlich gezeigt.
Ich will hier auch nicht behaupten, dass die SVP jetzt die beste Partei in IT anliegen ist. Die Diskussion um die Boxenwahl wurde von SP Ständeratin Sommaruga ins Rollen gebracht. Auch hat die Aktion Medienfreiheit, in der zum Beispiel Natalie Rickli (SVP) mitwirkt, sich vehement gegen die Motion Sommaruga ausgesprochen. Ich bin gespannt, wie sich die anderen Parteien zu diesem Thema äussern.
Ich bleibe dabei: In IT Themen ist keine Partei ausser der Pirtatenpartei, kompetent. Schwachsinnige Vorstösse kommen von SP bis SVP. Es wäre sicher sinnvoll, ein paar Personen, welche sowohl mit der Informationstechnologie aufgewachsen und sie auch verstanden haben, in Bern zu haben.
Wir haben unzählige Vertreter der Bauern im Parlament. Wieso sollte die IT-Generation nicht auch einen Vertreter haben?
Leider sind technik-affine Bürger nur durch die „Piraten“-Partei vertreten. Obschon bescheuerter Name, sind sie mithin die einzigen, welche auf der politischen Ebene die Zusammenhänge der modernen IT- und Kommunikationstechniken in Bezug zu Bürgerrechten und Demokratie verstehen.
Leider fällt aber deren politisches Wissen hinter diesem technologischen Tellerrand genauso steil ab, wie das – entgegengesetzt – bei den etablierten Partien der Fall ist.
sage nur eins, polulismus, wahlkampf…
siehe ACTA in DE:
plötzlich sind diverse politiker auch dagegen.
wo waren die denn vorher ?
was für politiker haben wir denn hier ?
bauern, unternehmer, anwälte, noch was vergessen ?
Ich bin SVP-Mitglied, zähle mich aber nicht zu den Bauernvertretern. Ich sitze allerdings auch nicht im Parlament in Bern und kann somit unser gemeinsames Anliegen nicht vertreten.
Hier jedoch meine Meinung zum Thema Killerspiele:
http://www.dailytalk.ch/verbot-von-killerspielen-ist-schwachsinnig/