Grundsätzlich bin ich ja mit der SBB sehr zufrieden. Verglichen mit dem Ausland, ich kenne da primär Deutschland, Frankreich und Grossbritannien, haben wir es gut. Ich habe selbst festgestellt, dass ich eine „Panne“ (wenn ich z.B. einen Anschluss verpasse) pro Woche ertrage. Auf Twitter ist die SBB sowieso ein Dauerthema. Es ist natürlich ein Frust, wenn man seinen Anschluss verpasst oder in der ersten Klasse stehen muss. Daraus resultieren dann die berühmten #sbb #fail Tweets.
Die letzte Woche hatte ich aber wohl einfach Pech.
Massiv verspätete S-Bahn – Anschluss verpasst. Auch andre Züge zu spät, mit Glück oder Spurt aber den Anschluss noch erreicht. Das Highlight erlebte ich aber am Sonntag in Lausanne. Schon bei der Einfahrt des Zugs war ich überrascht, dass offenbar mehrere Wagen abgeschlossen waren, ich machte mir nichts draus. Die Tatsache, dass der Zug fünf Minuten zu lang im Bahnhof stand störte auch nicht weiter.
Irgendwann, in der schönen Landschaft vor Fribourg, blieb der Zug plötzlich stehen. Lange keine Information. Dann kam eine Durchsage. Als Deutsch konnte man das aber nicht bezeichnen. Zum Glück habe ich die französische Durchsage verstanden. Offenbar würden wir wegen eines Defekts 15 Minuten warten müssen. Nach fast 30 Minuten ging es dann weiter aber es gab immer wieder Stopps und der Zug fuhrt oft langsam. Die Qualität der nicht-französischen Durchsagen blieb aber tief. Dank der App wusste ich dann auch, dass der Zug nur bis Bern – und nicht bis nach Zürich – fahren würde. Auch diese Durchsage kam irgendwie durch, aber eben, man musste schon auf die französische Version hören.
Ich entschloss mich in Biel Fribourg auszusteigen. Kaum ausgestiegen kam auch schon der nächste Zug. Der Zug hatte somit fast 60 Minuten Verspätung und ich hätte Lausanne auch ein bisschen länger geniessen können. Dies führte natürlich zu einer gewissen Verärgerung auf meiner Seite. Verstärkt wurde diese wohl noch von der Idee das GA in Zukunft nur noch kastriert anzubieten. Ich freue mich schon auf die Pendlerströme in der S9, weil das GA auf den anderen Zügen zwischen Zug und Zürich nicht mehr gültig ist.
Es ist mir klar, dass wir mit der SBB einen eigentlich zuverlässigen Betrieb haben. Pech war wohl, dass sich die Pannen in dieser Woche, wohl zufällig, gehäuft haben – so hab ich es noch nie erlebt. Auch die News mit dem eingeschränkten GA tat wohl was für meine Stimmung. Was aber die SBB wirklich verbessern kann sind die Infos. Ich finde man sollte zügig informieren, dass es eine Panne gibt. So kann man, je nach Bahnhof, auf einen anderen Zug umsteigen.
Es mag vielleicht einfach sein, so etwas zu fordern. Mich aber würde es freuen, besser informiert zu werden. An den Sprachkenntnissen müssen wir aber auf den beiden Seiten des Röschtigrabe noch arbeiten…
Ich empfehle Ihnen unbedingt einen „SMS-Alarm“ für die wichtigsten Verbindungen einzurichten. Dies kann man über den http://www.sbb.ch/fahrplan einrichten. Zur Einrichtung fallen 20 Rappen für das erste SMS an, danach erhalten Sie kostenlos Infos über Verspätungen oder Gleiswechsel bei Ihrer Verbindung. Dass es mit dern Kundeninformation nicht geklappt hat, bedauere ich sehr.
Freundliche Grüsse
Christian Ginsig
Mediensprecher SBB
Welche Verbindung hast du denn nun genommen? Der Bieler ICN fährt weder über Fribourg noch über Bern (ja, furchtbar diese Tüpflischiisser 😉 ). Das mit den Durchsagen ist aber tatsächlich – gelinde gesagt – unglücklich. Ein kastriertes GA kann ich mir indes unter den vorgeschlagenen Auflagen ohnehin nicht vorstellen. Mit diesem käme man z.B. gar nicht ins Tessin oder in weite Teile Graubündens. Auch Bern wäre ab Zürich nur noch via Solothurn erreichbar. Aber das würde jetzt zu ausschweifend…
@wrzl
Es war Fribourg, ist korrigeirt.
Merci 🙂