Beruflich als Sys-Admin weiss ich natürlich, wie wichtig ein Backup ist. Auch privat habe ich zumindest Sachen die einigermassen wichtig sind, irgendwie gesichert. Sei es Dropbox, JungleDisk, Wuala oder schlicht ein USB-Stick. Was ich also wieder brauche, kann ich auch wiederherstellen.
Ich versuche auch immer Freunden und Bekannten zu erklären, einfach mal die eigenen Dateien auf einen USB-Stick zu kopieren. Aber aktiv kann ich das natürlich nicht überwachen, immer Sys-Admin zu sein ist dann doch stressig. Hier liegt wohl auch das Grundproblem: Die Leute vergessen die Backups. Auch ich würde wohl ohne einen automatischen Sync nicht immer alles gesichert haben.
Wie die Dienste auch immer heissen. In der Regel kosten sie nur kleine Beträge. Ob ein normales NAS oder TimeCapsule von Apple, es gibt auch Hardware-Lösungen. Nicht jeder will schliesslich seine Daten in der Cloud haben.
Wie wichtig ein Backup ist, musste ich kürzlich wieder merken. Ein Bekannter bat mich um PC Support, weil nichts mehr gehen würde. Natürlich bin ich bei solchen Anfragen immer skeptisch. Vorort stimmte es dann tatsächlich. Der PC machte keinen Wank. Nicht mal das BIOS liess sich blicken. Und die Harddisk war ebenfalls verdächtig still. So probierte ich, die Platte in einen anderen PC zu bauen. Aber auch hier keine Reaktion. Auch in einem anderen PC – nichts.
Ich ahnte schlimmes. Das letzte Backup war auch schon sehr alt. Ob Daten wichtig sind, kann nur der Nutzer selbst beurteilen. In diesem Fall waren sie aus verschiedenen Gründen wichtig. Somit gab es nur eine Variante – Datenrettung bei Knoll Ontrack. Die Platte wurde eingeschickt und das Feedback kam auch an. Gut: Alle Daten wurden gerettet. Schlecht: Es war ein wirklich teurer Spass.
In so einem Moment regt man sich wirklich auf. Ich denke einmal mehr: manuelle Backups auf externe Medien sind nur bedingt sinnvoll. Es ist einfach so, dass auch „Profis“ diesem Backup vergessen. Natürlich gibt es Tools die machen das automatisch. Aber dann muss die USB-Platte auch immer eingesteckt sein. Ich sehe hier ein weiteres Problem. Wenn man den Kaffee am Notebook verschüttet dann trifft es neben dem Notebook wohl auch die externe Platte.
Sinnvoller wäre dann schon ein NAS oder eben ein Geräte wie die TimeCapsule. Hier läuft das Backup via Netzwerk und das Gerät steht oft in einem anderen Raum. Damit sind allerdings Anschaffungskosten für die Hardware verbunden. Aber so ein NAS kostet nicht mehr wirklich viel und wie man bei Hans lesen kann, gibt es noch viele weitere Funktionen. So ein NAS kann also auch für einen Durchschnittsuser interessant sein. Die Kosten kann man, im Gegensatz zur Datenrettung auch vernachlässigen.
Es geht aber auch günstiger. Der kostenlose Dropbox Account bietet 2GB Speicher. Das reicht zumindest für die wichtigsten Daten, mehr gibt es gegen Aufpreis. Wuala würde mit 30 Franken pro Jahr 10 GB bieten, 25 GB für 50 Franken. Auch hier zeigt sich: Hätte man vorsorglich gehandelt, wäre man sicher billiger davongekommen.
Toll bei all diesen Diensten: Nach einer anfänglichen Konfiguration, die auch jemand anders ausführen kann, muss man sich eigentlich um nichts mehr kümmern. Gerade der durchschnittliche IT User hat sicher keine Lust sich mit Backups rumzuärgern.
Von der TimeCapsule von Apple habe ich bis jetzt nur gelesen. Was man hier liest, tönt spannend. Aber ohne Mac wohl weniger interessant.
Eine Frage stelle sich natürlich: Will ich meine Daten im Netz haben? Von der Technik her, kann man Wuala sicher eher vertrauen als Dropbox. Schliesslich gab es hier in den letzten Monaten immer wieder kritische Berichte über Dropbox.
Ich selbst kann hier nur dazu raten, die Interessen abzuwägen. Ein Komplettverlust ist wohl für jeden ärgerlich. Ein Tagebuch, eine Buchhaltung, vielleicht sogar ein paar Bilder können einen hohen immateriellen Wert haben.
Ich will hier also nicht zu einem bestimmten Dienst oder Produkt raten. Meinen Lesern möchte ich einfach empfehlen etwas zu machen. Klar, einige meiner Leser haben selbst gestrickte Lösungen. Aber denkt doch auch dran, euren Kollegen oder Familienmitglieder, die eben keine „Geeks“ sind, auf das Problem hinzuweisen.
Was sind eure Erfahrungen mit Backups? Gibt es einen Killerprodukt, welches ich nicht erwähnt habe?
Ich nutze seit einiger Zeit BackBlaze (http://cocaman.ch/wp/2010/02/backblaze-online-backup/). Echte Geeks, die auch Verschlüsselung der Daten anbieten, bevor sie im Netz landen. Und zusätzlich als Mac-Nutzer natürlich TimeMachine 😉
BackBlaze ist $50 im Jahr für beliebig viel Daten (echt jetzt!, habe momentan 131 GB) und gibt sogar rudimentäre Versionierung von Dateien
Ich empfehle http://www.crashplan.com (unlimited backup volumen zu akzeptablen preisen: http://apfelblog.ch/mac/software/online-backup-am-beispiel-von-crashplan ) oder http://www.spideroak.com (backup und synchronisationsdienst: http://apfelblog.ch/mac/software/spideroak-backup ). Beide bieten client-seitige verschlüsselung. Wenn man vor Ort noch zusätzlich mit TimeMachine sichert, dann sollte man auf der sicheren Seite sein (doppelt genäht hält besser). Habe einen kurzen Bericht über crashplan und spideroak auf http://www.apfelblog.ch als Gastautor veröffentlicht. bei fragen kontaktiert mich über twitter @vinschger
Darf man fragen, was so eine Datenrettung kostet? „Teuer“ ist immer relativ…
@Christian
Wenns die Platte „voll erwischt“ bist du mit 2000 – 3000 Stutz dabei…
wer einen mac hat dem empfihlt sich die timeCapsule (wenn man das geld nicht ausgeben mag eine extrene USB oder FireWire HD tut es auch.
Aber wichtig bei Backups man muss es TUN !!!!!!