Am Freitag ging ich mit meiner Mutter ein Smartphone kaufen. Sie wünschte sich ein iPhone 4. Die Beratung bei Mobilezone war auch nett und kompetent. Die Inbetriebnahme des iPhone war aber ein logistisches Problem. Bekanntlich braucht es eine MicroSIM und muss zuerst an iTunes gehängt werden. Android Smartphones kann man ohne solche Software oder einen PC in Betrieb nehmen (ich weiss, es ändert sich mit iOS 5. Trotzdem – mal wieder typisch).
Zum einen hatte ich die alten Kontakte und Daten vom aktuellen Handy noch nicht gesichert, zum anderen wurde dieses direkt nach dem Einkauf noch gebraucht. Mein Plan war also: iPhone 4 daheim aktivieren, Kontakte aufräumen. Das iPhone sollte dann im WLAN zum Üben verwendet werden. Die Usability des iOS ist sicher ungeschlagen. Trotzdem fand ich es sinnvoll, die Funktionen kurz zu erklären.
Ich vergass aber, dass das iPhone eine SIM-Karte eingelegt haben muss, um es zu aktivieren. Wie bekomme ich jetzt eine MicroSIM? Wie gesagt, die alte SIM sollte noch ein paar Tage im alten Telefon bleiben. Nun ich rief einen Nachbarn mit iPhone 4 an, ob er mir schnell seine Karte leihen könne. Doch ein weiteres Problem. iPhones sind ja Simlocked. Ich verstehe, wenn man Prepaid Geräte sperrt. Aber ein Gerät mit Abo? Android Geräte sind, so wie ich glaube, nicht gelockt. Ich konnte also das Gerät wieder nicht aktivieren. Der SIM-Lock ist ein weiterer „Vorteil“ eines iPhones, gerade wenn man sich im Ausland gegen die hohen Roaming Preise wehren will.
Dann müssen wir eben einen direkten Wechsel machen. Ich stelle mir aber die Frage, wieso man auf eine solch dumme Idee kommt, eine MicroSIM zu verwenden? Für den Endkunden sehe ich hier keinen Nutzen.
Eine normale SIM hätte sicherlich auch ins iPhone 4 gepasst. Damit hätte man sicher weniger Ärger gehabt. Für die MicroSIM wird der Provider sicherlich etwas verlangen. Natürlich kann man die Karte selbst zuschneiden. Doch wenn man sich „verschneidet“ braucht man eine neue Karte. Weiter ist es auch nur mit umständlichen Adaptern möglich, die MicroSIM in ein normales Mobile zu legen. Es kann passieren, dass das iPhone 4, genau wie mein Nexus S mal streikt. Ich kann dann ohne Basteli die SIM-Karte in ein anderes Handy legen.
Kurz: In meinen Augen bringt die MicroSIM für den Enduser nur Nachteile und keine Vorteile. Die paar Gramm weniger machen wohl nichts aus.
Als Android Fanboy muss ich nach dem ersten Kontakt sagen: Ich bin froh, ein Nexus S zu haben. Eine solch simple Sache wie der stufenweise Wechsel von Telefon A zu Telefon B ist mit dem iPhone nur bedingt möglich. Mit Android hätte ich einfach eine alte SIM-Karte einlegen können und loslegen.
Aber ich bin sicher, man kann mir 100 Vorteile einer MicroSIM nennen.
Du hast völlig Recht.
Diese SIM-/Netlock Geschichte beim iPhone ist echt zum Kotzen. Ich kaufe meine Handys nur noch ohne Vertrag und den Vertrag (falls ich mal wieder einen brauchen werde) noch dazu. Das Handy kostet dann zwar etwas (viel) mehr, aber ich habe ein entsperrtes Gerät und bin frei, mit Prepaid zu fahren oder einen Vertrag zu machen, der nur 1 Jahr läuft. Bei Sunrise z.B. zahlt man ohne Handy sogar noch weniger für den Vertrag. Finde ich fair dem Kunden gegenüber.
Zur Micro-SIM kann ich nur sagen, dass ich sie toll finde, weil sie einfach kleiner ist. Ich sehe keinen Grund wieso bei einer Mini-SIM noch soviel Plastik rundherum sein muss.
Bei Apple war es wohl der Gedanke dass man mehr Platz für andere Dinge hat und man die SIM-Schublade, die ich übrigens super finde, kleiner machen kann.
Ob es wirklich diese Gründe waren, weiss ich nicht, klingt für mich aber überzeugend.
Die Firma mit dem angebissenen Apfel kann sich eben jeden Blödsinn erlauben. Das Zeug wird trotzdem gekauft, auch wenn es doppelt soviel kostet wie die gleichwertige Konkurrenz.
Wahrscheinlich könnte man im Apple-Store sogar einen Haufen Scheisse ausstellen und er würde gekauft. Es müsste sich nur das Apple-Logo drauf befinden und einen coolen Namen wie z.B. iShit haben…