Nach diversen Skandalen geht Bundespräsidentin Eveline Widmer-Schlumpf in die Offensive. Die Indiskretionen im Bundesrat haben sie zu einem einzigartigen Schritt veranlasst.
Ab sofort werden die Sitzungen des Bundesrats öffentlich. Diese werden jeweils Live im Fernsehen übertragen. Der neue Sender SRF Bundeshaus wird dazu extra lanciert. Auf diesem Sender werden sämtliche Sitzungen des Bundesrats live übertragen. Weiter werden dabei auch ausgewählte Debatten aus der grossen und der kleinen Kammer übertragen.
Die Bundesrätin erhofft sich dabei, das teilweise angeschlagene Vertrauensverhältnis in den Bundesrat wieder herzustellen. Der Sender wird über alle relevanten Plattformen übertragen. Auch die analogen Kabelzuschauer können den Sender empfangen. Der Sender wird auf dem Platz von EuroNews übertragen, welcher seinen Must-Carry Status per sofort verliert.
Die Reaktionen der Parteien sind durchaus positiv. Christoph Mörgeli (SVP) meint, dass jetzt endlich klar werde, dass die FDP und CVP mit den Sozialisten einen Pakt eingehe, eine öffentliche Sitzung würde dies endlich beweisen. Christophe Darbellay (CVP) sieht neue Chancen. So würde die Arbeit der eigenen Bundesrätin endlich einer breiten Öffentlichkeit bewusst.
Evi Allemann (SP) betonte, dass ihre Partei nur einverstanden sei, wenn der Sender auch für analoge Zuschauer verfügbar wäre. Bastien Girod (Grüne) kommentierte den Schritt ebenfalls positiv. Martin Bäumle (GLP) kommentierte scherzhaft, er wisse nicht ob er genug telegen sei, bald regelmässig am Bildschirm zu sein.
SRF Parlament nimmt ab dem 1. April den Sendeplatz von Euronews ein. Bei den digitalen Angeboten wird der Sender zusätzlich aufgeschaltet, ein HD Ableger wird auch an den Start gehen. Als Auftakt sendet der Sender einen Albisgüetli Marthaton. In diesem werden sämtlichen Reden der Albisgüteli Tagung der SVP der letzten 20 Jahre gezeigt. Gut informierte Kreise werten die als Konzession an die SVP, welche zuerst mit dem Referendum gegen den neuen Sender gedroht hat.
Netter Aprilscherz, aber grundsätzlich gar keine schlechte Idee (abgesehen vom analogen Must-Carry…).