Cablecom hat also die hispeed Kunden auf die neuen Geschwindigkeiten geschaltet. Doch etwas fällt einem in dieser ganzen Sache schon auf – auch in der Schweiz gibt es einen digitalen Graben.
Eine Bekannte von mir wohnt ca. 10 Minuten ausserhalb von Zug ein wenig abgelegen. Kabel TV ist nicht verfügbar und die Distanz zur Telefonzentrale ist für ADSL zu lang. Der schnellste Zugang dort ist somit ISDN, also 64k (oder Dual-ISDN). So bat sie mich eines Tages, den neuen Acrobat Reader mitzunehmen. Dieser ist etwa 30 MB gross. Zuerst sagte ich, dass sie ihn ja selbst downloaden könne, dann kam mir in den Sinn, dass sie nur ISDN hat. Es ist schon wahnsinnig – ich habe jetzt 234 mal mehr Bandbreite als sie. Pauschaltarife gibt es für ISDN auch nicht wirklich, also kostet die längere Wartezeit auch entsprechend mehr. Die Musikindustrie wird es aber freuen.
Hoffen wir also, dass auch abgelegenere Gegenden eines Tages wenigstens von einem 600er Zugang profitieren können, wie es die Konzession vorschreibt.
Gerade kam mir noch meine Berufsmaturitätsarbeit in die Finger, die aus dem Jahr 2002 stammt:
Übrigens, wer denkt die Amerikaner hätten die besten Breitbandangebote, der irrt. Die Einwohner Skandinaviens können sich glücklich schätzen. In den meisten Städten ist es dort möglich mit dem Provider „bredbandsbolaget“ für den Preis von 40 Euro einen 10 Mbit Internet-Zugang zu bekommen. Dieser besitzt keinerlei Einschränkungen. Was die Benutzer aber mit einer solchen riesigen Bandbreite anstellen, kann ich nur mit einem kleinen Lächeln kommentieren. Die Filmindustrie hat garantiert keine Freude daran.
Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass es bei uns auch mal so weit kommt…