Dieser Blogpost soll sich nicht mit der Integrationsdebatte befassen, auch wenn er das Thema streift. Bevor Vorwürfe kommen, bitte den ganzen Post lesen.
Der Grund ist Basel. Dort ist die zukunftsfeindliche Kabelstiftung noch immer am Ruder. Wegen ihrer Abneigung gegen HDTV gibt es in Basel einige HD-Sender nicht. Kunden, welche den vollen Preis für das HD-Paket bezahlen, werden mit billigen Argumenten abserviert. Die Stiftung behauptet zwar, neuen Technologien positiv zu sehen – aber das ist etwa so glaubwürdig, wie Steve Jobs mit einem Windows Phone 7.
Das Problem ist simpel: Basel hat etwa 20 analoge Sender mehr als der Rest der Schweiz. Diese verstopfen ein riesige Bandbreite, die man für sinnvolles nutzen könnte. Darunter sind auch fremdsprachige Sender wie RTS Sat, ERT World oder TRT. Diese Sender kann man im Rest der Schweiz nicht mehr analog empfangen. Digital, für einen einmaligen Betrag von 99 Franken, sind sie weiter zu sehen. Ich frage mich: Wie hoch sind die Einschaltquoten dieser Sender?
Ich habe nur kurz durch die Statistiken gescrollt. Aber ich glaube, dass der Anteil der Griechen in Basel eher klein ist, auch Spanier sind sicherlich keine Mehrheit. Digital-TV Kunden hingegen machen mittlerweile 40% aus, die Tendenz steigt stark, genau wie die HD Sender.
Weil eben Sender aus Griechenland, Spanien oder der Türkei analog übertragen werden, haben die qualitätsbewussten Konsumenten – welche für ihr Abo gutes Geld zahlen, keine Chance ihre abonnierten Sender zu sehen. Für nur 4 Franken pro Monat wäre es aber möglich die genannten Sender weiter zu sehen. Was ist jetzt fair?
Doch das ist oft gar nicht nötig. Ein Türke gibt sich kaum mit dem Angebot bei Cablecom zufrieden. Er stellt sich eine Schüssel auf den Balkon, und empfängt unzählige Sender in seiner Muttersrpache – ohne Zusatzkosten. In meinen Augen ist das auch legitim, ich verstehe, dass man mit den Light-Versionen der Sender nicht zufrieden ist.
Nochmals: Ich will den Ausländern nicht das Recht absprechen, Sender in ihrer Landessprache zu sehen. Trotzdem erachte ich es als zumutbar, eine Schüssel aufzustellen oder diesen kleinen Betrag für eine Digicard zu zahlen.
Ich sehe also nicht ein, wieso Sender, welcher keiner Landessprache angehören, nur in Basel im analogen Netz bleiben sollen. Aus den oben genannten Argumenten sollte klar sein: Die meisten dieser Personen sehen sowieso schon digital (wenn man eben keine Schüssel aufstellen darf) oder eben via Satellit. Es würde also eine sehr kleine Minderheit treffen. Nochmals: Ein Serbe in Zürich kann auch kein RTS Sat sehen!
Man kann natürlich auch WDR oder MDR aus dem analogen Netz werfen. Fakt ist: Basel braucht Bandbreite im Kabel und so böse dieser Post tönt, es ist eben der Vorschlag, der am wenigsten schmerzt. Das Netz Basel ist ausgebaut, ein paar Sender müssen abgeschaltet werden, da führt kein Weg vorbei.
Dagegen stehen die 40%, welche ein gutes Bild am TV wollen. Diese 40% wollen auch die zukünftigen HD Sender von SF, die dritten Programme, ja vielleicht sogar Pro Sieben in HD sehen. Es ist für mich schon fast eine Farce, dass die Kablestifrung Basel diese zahlenmässig immer mehr wachsende Gruppe ignoriert. Die Arroganz gegenüber diesen HD-Kunden schockiert mich.
Aber vermutlich haben die entsprechenden Personen selbst noch nie selbst HD gesehen und denkt bei einem Tablet-PC an die Tablettenausgabe im Altersheim.
Wer in Basel wohnt und sich keine Sat-Schüssel auf den Balkon stellt oder Swisscom TV abonniert, tut mir echt leid. Bei der Stiftung Kabelnetz handelt es sich lediglich um einen selbstbefriedigenden Durchlauferhitzer, der Gebühren der Cablecom (sprich: der Mieter mit Kabelanschluss) an TeleBasel durchleitet – und selbst im Vorbeigehen kassiert. Wer seine Webseite mehr als drei Jahre lang nicht pflegt (http://www.kabelnetz-basel.ch/stiftung.html), wird wohl auch kaum für Dein Anliegen ein Gehör haben. Als Konsument störst Du diese Stiftung nur beim Prokastinieren. Vergiss es und kauf Dir endlich eine Sat-Schüssel. Dann bist Du wieder dabei…
Tjah, vielleicht sollten die Basler Kunden die Cablecom Gebühren auf ein Sperrkonto einzahlen, bis die Stiftung endlich spurt! Ich nerve mich auf jedenfall regelmässig über „zur Zeit in Basel nicht empfangbar“ …
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